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Droste, Heidelbach, Klink: Wurst

Ist nicht alles im Leben irgendwie Wurst? Dieser Frage stellen sich „ein kochender Schreiber, ein schreibender Koch und ein hungriger Zeichner“ in

Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Wurst

Die 158 in rotes Leinen gebundenen Seiten sind prallvoll gestopft wie ein Wurstdarm mit kleinen Glossen und Satiren, einer Mene Fachkundigem zur Wurst vom Sternekoch und gelernten Metzger Vincent Klink, mit Rezepten, Anekdoten aus aller Herren Länder und Lebensbereichen rund um die Wurst, und natürlich den liebevollen Farbzeichnungen von Nikolaus Heidelbach.

Man merkt dem Buch an, und es hat ihm nicht geschadet, dass Vincent Klink hier der Mann vom Fach ist, denn es ist sein geballtes Fachwissen, das dieses schön gestaltete Büchlein aus dem Hause DuMont von einem Geschenkbändchen für alle Fälle zu einem gestandenen kulinarischen Werk erhebt, aber es sind auch seine Bonmots, seine Lebensart, die Rezepte, die er so niedergeschrieben hat wie er sie auch in einer seiner TV-Sendungen frisch von der Leber weg erläutern würde, die dieses Büchlein prägen.

Über Vincent Klinks lebendige Geschichten aus dem Leben eines Kochs habe ich am meisten geschmunzelt. Das soll nun die Leistung Wiglaf Drostes, der an diesem Buch die Hauptschuld trägt, nicht schmälern, oder die wurstigen Kunstwerke Heidelbachs geringer machen als sie sind, aber das Buch ist dennoch vor allem eines aus der Feder von „Vinz“, und nach dieser Lektüre wünsche ich mir, dass er irgendwann, sollte er nicht mehr kochen, Vincents große Enzyklopädie der Wurst herausgibt.

Bis dahin folgt man am Besten als Wurst-Fan seinen Literaturempfehlungen und freut sich an diesem ungewöhnlichen kulinarischen Lesebuch, das sich den Genregrenzen entzieht, und gerade deswegen so viel Spaß macht.

Großartig.