Fantasy

Terry Pratchett, Neil Gaiman – Ein gutes Omen

Terry Pratchett kennen die meisten Leser von seinen Scheibenwelt-Romanen.

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Terry Pratchett & Neil Gaiman – Ein gutes Omen

gehört in den Bereich der Phantastik, hat aber mit Discworld nur einen übersprühenden Sinn für Humor gemeinsam. In aller Kürze, Gaiman und Pratchett, die sich hier als geniales Duo erweisen, beschwören Armageddon auf die Erde hinab.

Der Himmel, vertreten durch den Erzengel Rafael, und die Hölle in Form des Dämons Aleister Crowley, sollten eigentlich alles tun, um das von Gott vorherbestimmte Zeitenende herbeizuführen. Beide haben aber irgendwie viel wichtigeres zu tun auf Erden und geben sich, nun sagen wir, nicht die allerintensivste Mühe, ihren jeweiligen Aufgaben im Sinne ihrer Herren nachzukommen…

Genauer gesagt, die beiden alten Kumpels verbrüdern sich und setzen quasi Himmel und Hölle in Bewegung, um sich so schöne Dinge wie seltene Bibelausgaben, anständige Musik, gutes Essen und das angenehme Irdendasein noch ein Weilchen zu erhalten. Dabei müssen sie natürlich im Rahmen dessen bleiben, was ihre jeweiligen Dienstherren so erlauben. Schließlich kann man gut und böse nicht verwechseln, oder?

An anderer Stelle sind die Reiter der Apokalypse unterwegs auf der Suche nach Adam, dem Antichristen, einem kleinen Jungen, der halb Engel und halb Teufel ist und den Höllenhund bei sich hat – denn nur Adam kann Armageddon einleiten. Die Dämonen der Unterwelt wiederum sind hinter dem pflichtvergessenen Crowley her, und Erziraphael hängt immer noch diese peinliche Sache mit dem Flammenschwert und dem Paradies nach… Turbulenzen bei der sauberen Daseinsbeendigung sind also vorprogrammiert.

Rechtgläubigen Christen ist dieses Buch auf keinen Fall zu empfehlen – hier wird wortgewandt, hochsatirisch und dabei bibeltreu das christliche Glaubenskontinuum mitsamt unserer modernen Gesellschaft auf das Genaueste seziert, ohne je fade oder belehrend zu wirken. Stattdessen ist beim Lesen mit eruptivem Gelächter zu rechnen.

Bewertung: ★★★★★ 

 

Good Omens – die Serie.