Sir Roger Moore – Bond on Bond (Hörbuch)
Eigentlich, verrät uns Sir Roger Moore im besten Cocktailstunden-Plauderton, habe er ja nicht wirklich Ahnung vom Thema Bond, aber er habe sich ein wenig schlau gemacht…
Ein Hauch britisches Understatement, eine kräftige Dosis trockener Selbstironie, und sehr viel höflicher, gediegener, eleganter Gentleman – das war der Bond, den Roger Moore stets verkörpert hat. Und genau so führt der Mime in diesem Buch, das er für die Hörbuchfassung erfreulicherweise auch selbst spricht, den Leser / Zuhörer durch mehrere Jahrzehnte James-Bond-Filmgeschichte.
Sir Roger Moore: Bond on Bond
Ein Stück weit ist es (natürlich) Biographie von Roger Moore, aber auch die anderen Darsteller von Connery bis zu Craig (von dem Moore nach Skyfall sagte „He owns Bond now.“) finden ausreichend Raum.
Das Buch erzählt von persönlichen Beziehungen, Freundschaften, der Entwicklung der Figur Bond, vom persönlichen Stil der Darsteller und der Stil-Ikone Bond über die Anzüge bis hin zu den Accessoires, natürlich von den Bond-Girls, Q (und seinen Darstellern), den Gadgets, den besonderen Autos, den tollen Locations (und ihren Schattenseiten), und nicht zuletzt von den fiesen Gegenspielern Bonds, die stets „Supervillains“ sind, denen es nicht nach weniger als nach der Weltherrschaft gelüstete. Dabei kommen auch Anekdoten nicht zu kurz (wie etwa von Gert Fröbe, der absolut kein Wort Englisch sprach, oder von den Tücken eines Drehs in Ägypten), oder Einsichten zu den Auswirkungen des Kalten Krieges (und seines Endes) auf die Drehbücher.
Das Schöne an diesem Hörbuch: man muss kein expliziter Bond-Fan sein, und vor allem auch kein Fan-Wissen besitzen, um daran seine Freude zu haben, denn Roger Moore erzählt auf eine höchst angenehm anzuhörende Weise, als säße man mit ihm in einem seiner Lieblingsrestaurants in Venedig und würde beim Nachmittagstee ein wenig plaudern.
Man hört der Stimme Moores an, dass er nicht mehr der Jüngste ist – umso erfreulicher, dass er sich mit über 80 Jahren nochmal daran gemacht hat, dieses Buch zu schreiben und einzusprechen. Seine Stimme ist es, die dem Ganzen das besondere Flair verleiht, und die selbstironischen Einsprengsel haben mir so manches Grinsen entlockt.
Ein ausgesprochen kurzweiliges, vergnügliches Buch, das auf unterhaltsame Weise einen interessanten Einblick hinter die Kulissen der Bond-Filme und -Maschinerie erlaubt.
Bewertung: