Natalie Goldberg: Wild Mind – Freies Schreiben
Natalie Goldberg ist Autorin und gibt Kurse in kreativem Schreiben. Ihre Erfahrungen mit dem Dasein als Schriftstellerin versucht sie in
Natalie Goldberg: Wild Mind – Freies Schreiben
ihren Lesern zu vermitteln.
In 62 kurzen Texten / Kapiteln, die weder linear aufeinanderfolgen noch unbedingt miteinander zu tun haben, lässt Goldberg ihre Leser einen Blick auf ihr Leben werfen, auf ihre seelischen Abgründe, auf ihr tagtägliches Ringen mit dem Schreiben, aber auch auf die Begeisterung für dieses Tun. Es ist kein Schreibratgeber, wenn auch ein paar gute Tipps und natürlich Schreibaufgaben in den Text eingestreut sind, sondern ein Motivationsbuch für die Zweifelnden, die Suchenden. Goldbergs einfache Zen-Philosopie durchdringt die Texte wie ihr Leben, und am Ende ist das Buch mehr ein Lebensbegleiter für Schriftsteller denn ein Schreibratgeber. Gerade das spricht mich daran an, in vielen ihrer Texte kann ich mich, obwohl meine Lebensrealität von ihrer kaum weiter entfernt sein könnte, wiederfinden, und beim Lesen hatte ich viele Aha!-Erlebnisse.
Das Buch kann man linear lesen, muss es aber nicht – ich habe mir zunächst ein paar Kapitel herausgepickt, um dann doch alles einmal am Stück zu lesen. Es ist ein Buch für die Tage, an denen nichts zu klappen scheint, die Phasen, in denen man mit sich und dem Schreiben hadert. Wild Mind – Freies Schreiben ist ein Buch, das einem die Freude am Schreiben zurückgeben kann, und letztlich klar macht, dass es nur einen Grund zum Schreiben gibt: weil wir es gern tun.
Man kann Wild Mind als Fortsetzung zu Schreiben in Cafes verstehen, und wer dieses Buch gelesen hat, wird viele grundlegende Ideen daraus in Wild Mind wiederfinden. Dennoch ist es kein Neuaufguss des Bekannten, sondern ein gelungenes Sequel. Einfach schön.
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