Lois Tilton – Star Trek DS9 (6) – Verrat
Der Roman aus der bekannten Fernsehserie führt uns in die Zeit, da der Kommandant der ehemals cardassianischen Station, Benjamin Sisko, und sein bajoranischer Erster Offizier, Major Kira, einander noch reichlich misstrauen. Die Crew von DS9 weiß noch nichts über Odos Herkunft oder die Gründer, Bajor beginnt gerade, um Aufnahme in die Föderation zu ersuchen.
Lois Tilton – Star Trek Deep Space Nine (6) – Verrat
Als verschiedene Schiffe mit Diplomaten der Föderation auf Deep Space Nine eintreffen, ereignen sich plötzlich Attentate – stecken dahinter bajoranische Separatisten, die die Verhandlungen mit der Föderation sabotieren wollen? Als sei die Situation nicht schon prekär genug, nimmt überraschend ein cardassianisches Schlachtschiff Kurs auf DS9 und fordert, dass die Föderation die Station zurückgeben solle – ihre Übergabe durch die mittlerweile abgesetzte cardiassianische Regierung sei unrechtmäßig.
Und weitere Attentate drohen…
Binnen 72 Stunden muß die Crew von Sisko den Attentäter dingfest machen und die Diplomaten dazu bewegen, nicht verärgert oder in Panik wieder abzureisen. Nur hat die Station der Drohung durch das cardassianische Schiff nichts entgegenzusetzen, und das wissen alle Seiten.
Ein klassisches Szenario für DS9, Sisko als Spielball zwischen Bajoranern und Cardassianern, der die Interessen aller gegeneinander abwägen muss und doch keinen Millimeter von der Starfleet-Position abweichen kann, bedroht von mehreren Seiten.
Das Buch ist spannend und routiniert geschrieben, und die Charaktere sind so lebensecht, wie wir sie aus der Fernsehserie kennen. Ein Manko ist vielleicht, dass für routinierte Leser sehr schnell klar wird, wer der wahre Attentäter ist. In der Gestalt eines cardassianischen politischen Flüchtlings schließlich versammeln sich alle Gutmenschen-Klischees, die man von einer politisch korrekten Fernsehserie so erwarten kann – natürlich ist der Cardassianer, der von Bord des Kampfschiffes flieht, eigentlich ein armer politischer Flüchtling, unschuldig und außerdem noch ein richtig guter Kerl, den man einfach lieb haben muss. Es sind aber eben auch die Klischees vom gierigen Ferengi oder der religiösen Bajoranerin, die diese Serie zu dem machen, was sie ist – angenehme TV-Unterhaltung. Mit „Verrat“ wird man gut auf Serienniveau unterhalten, mehr muss dieses Buch nicht liefern. Das erfüllt es bestens.
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