Desmond Bagley – Blindlings
Ein britischer Geheimagent ausser Dienst, quasi ein alternder (und sehr schottischer!) James Bond, fährt wieder einmal in die Sommerfrische Islands, um angeln zu gehen und seine Geliebte, Elin Ragnarsdottir, zu besuchen. Aber dieses Mal ist alles anders, denn ein früherer Auftraggeber erpresst ihn – er soll einen Job für ihn erledigen. Eigentlich ist es nur ein klitzekleiner Auftrag – er soll ein Päckchen abholen und an einem bestimmten Ort Islands abliefern, eine ganz simple Kurierdienstleistung.
Desmond Bagley – Blindlings
Eigentlich… denn bereits am Flughafen wartet ein Killer auf ihn, den er mit einem Messer außer Gefecht setzt. Woher wusste derjenige von seinem Kommen? Schon bald stellt sich heraus, dass Alan Stewart zwischen die Fronten in einem erbitterten Kleinkrieg mehrerer Geheimdienste geraten ist. Der Schlüssel scheint das kleine schwarze Kästchen zu sein, das Stewart in Geysir, der großen Touristenstadt der Insel, einem Kontaktmann aushändigen soll. Doch auf dem Weg dorthin wird er von Bewaffneten gejagt, und wenig später ist sein Kontaktmann tot.
Ihm bleibt nur die Flucht nach vorn in einem Geländewagen in die weite unbarmherzige Natur Islands, mit der Frau die er liebt an seiner Seite. Und er hat eine vage Idee, wie er dem Komplott auf die Spur kommen kann, das sein Leben zu zerstören droht…
Auch fast 40 Jahre nach seinem ersten Erscheinen hat Running Blind wenig von seiner Aktualität verloren. Zwar herrscht kein kalter Krieg mehr, und die technischen Mittel, die Geheimdienste heute einsetzen, sind ausgefeilter und komplizierter geworden, die zugrundeliegende Handlung lässt sich aber ohne Probleme nahtlos in das 21. Jahrhundert, oder sogar in einen James-Bond-Film transportieren.
Desmond Bagley legt mit Blindlings einen klassischen Agenten- und Abenteuerthriller vor, dessen Storyline gut durchkonzipiert ist, die Spannung auf einem konstant hohen Level hält und den Leser mitfiebern lässt, eingepackt in die fantastischen Beschreibungen einer Expedition in eine urtümliche und lebensfeindliche Naturlandschaft, die für den Menschen fast so fremd ist wie der Mond.
Die Hauptrolle in diesem Roman spielt daher auch die großartige und bildgewaltig beschriebene Natur Islands, und so ist dieser Roman die ideale Lektüre für Island-Fans und solche die es werden wollen. Die Handlung als solche ist nicht sonderlich innovativ, aber solide Unterhaltung, die einfach Spaß macht.
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