Birgit Laue – Heilpflanzen für Frauen
Zunächst war ich skeptisch, als ich
Birgit Laue – Heilpflanzen für Frauen
in die Hand nahm.
Ein weiteres Kräuterheilbuch spezifisch für Frauen, diesmal unter dem Logo der Zeitschrift vital – wozu sollte das gut sein? Immerhin gibt es reichlich Heilkräuterbüchlein auf dem Markt, und es sah sehr danach aus, als wolle hier jemand nur auf der Naturheilkundewelle mitreiten und schnelles Geld verdienen. Doch meine Skepsis legte sich bald.
Alternative Heilmethoden boomen, und gerade Frauen, die körperlich ganz anders auf Medikamente reagieren als das beim Prototypen des ‚gesunden Menschen‘ der Fall ist, nämlich dem Mann, neigen dazu, sich eher sanften Heilmethoden zuzuwenden.
Das hat auch damit zu tun, dass Frauen unter Beschwerden leiden können, die Männern naturgemäß fremd sind – Erkrankungen von Gebärmutter und Eierstöcken zum Beispiel, Ovarialzysten, Endometriose, Blasenentzündung uvm.
Das Buch von Birgit Laue führt die Leserin schlüssig an die einzelnen Bereiche und Beschwerden heran, erklärt geduldig, einfühlsam und verständlich die möglichen Quellen der Erkrankungen und ihre Symptome, so dass das Buch auch als guter diagnostischer Ratgeber zu verwenden ist.
Mit Themenkapiteln wie Zyklus und Menstruation, Gebärmutter und Eierstöcke, Infektionen im Intimbereich, Harnwege, Brust und Wechseljahre sind alle „frauenspezifischen“ Bereiche gut abgedeckt. Dazu kommt noch ein Kapitel über Wärme- und Wasseranwendungen und ein guter Teil über die wichtigsten Heilpflanzen.
Heilpflanzen für Frauen ist informativ geschrieben, bietet eine Vielzahl von einfachen Anwendungen zur Selbstbehandlung typischer Beschwerden und reichlich Hinweise auf weitere Literatur, Fachverbände und Selbsthilfegruppen. Die Informationen über einzelne Erkrankungen mit Symptomen und Ursachen sind so gut erläutert, dass man sich wünscht, derlei würde jungen Frauen an Schulen als Allgemeinwissen gelehrt. Lediglich die wiederkehrenden Hinweise auf Weleda-Proukte irritieren ein wenig, es stellt sich mir die Frage ob hier Sponsoring zum Zuge kam, oder es einfach nicht genug Hersteller passender Produkte auf dem Markt gibt.
Dieses Buch gehört meiner Meinung nach in jedem Haushalt, in dem eine Frau lebt, mit in die Hausapotheke, und auch auf die Wartezimmertische in der gynäkologischen Praxis – rundum gelungen.
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