Science Fiction

Christopher Hinz – Ash Ock (Paratwa 2)

Der zweite Band der Paratwa-Trilogie ist – wie so viele zweite Bände von Dreiteilern – nicht viel mehr als ein Lückenbüßer zwischen dem ersten und dem dritten Teil, zwischen Auftakt und Finale. Und leider merkt man das

Christopher Hinz: Ash Ock
2. Roman der Paratwa-Saga

überdeutlich an.

Rund 50 Jahre sind seit den Geschehnissen aus Killer aus dem Eis vergangen, genau die Zeit, die die Helden der Geschichte, Nick und Gillian, erneut in Stasis verbringen sollten, die Zeit, die die Menschheit glaubte noch zu haben, ehe der Angriff der Paratwas kommen sollte.

Doch bis der Leser Gillian und Nick trifft, führt Hinz uns zunächst in die Welt von Corelli-Paul Ghandi, der zum Helfershelfer und Geliebten einer der Hälften von Sappho, der ersten Ash-Ock-Paratwa wird, und ihr hilft, die Menschheit langsam und unbemerkt zu unterwandern. Wir lernen Susan Quint kennen, die sich in diesem Roman eigentlich durch nichts auszeichnet außer durch eine serienreife Flucht, die aber für den späteren Handlungsverlauf von Bedeutung sein wird. Wr lernen einen ganz neuen Typus Paratwa kennen, und dann ist da noch der Löwe von Alexander, Anführer einer Gruppe von Cousteaus, der einmal auf den Namen Jerem hörte…

Die Handlungsfäden sind gekonnt gesponnen, aber nicht wirklich spannend – vielleicht, weil so viel dessen, was hier geschieht, (zumindest für mich) vorhersehbar war, vielleicht auch weil die eigentlichen Haupthandlungsträger wieder einmal zu wenig Raum bekommen. Ein zusätzliches Ärgernis ist, dass der Übersetzer des zweiten (und dritten) Bandes nicht nur nicht derselbe wie beim ersten Band ist, sondern sich auch in einigen wichtigen Punkten nicht an dessen Vorlagen hält.

Walter Brumm ist zweifelsohne ein erfahrener SciFi-Übersetzer, und auch seine Übersetzungen bestimmter Kernbegriffe sind sicher enger am Text als im ersten Band, aber es irritiert schon, wenn zum Beispiel aus E-Tech plötzlich Öko-Tech wird, oder aus einem „Superei“ ein „Cohéstab“ (im dritten Band geht er dann kurz auf diese Diskrepanz in einem erklärenden Nebensatz ein).

Wie schon in Band 1 ist die Geschichte, die Hinz entwirft, durch ihre Komplexität faszinierend, nicht aber durch die auftretenden Figuren, die auch hier nur Funktionen ausüben, aber nicht zu echten Persönlichkeiten wachsen; Band 1 war allerdings sehr viel stringenter an einem Handlungsfaden entlang komponiert und hatte mehr faszinierende Fakten zu bieten als Band 2.

Am Ende ist es allein die Vision eines sich abzeichnenden apokalyptischen Untergangs der Menschheit, die mich zu Band 3 greifen lässt.


Die Paratwa-Trilogie:
Band 1 – Killer aus dem Eis
Band 2 – Ash Ock
Band 3 – Paratwa

Bewertung: ★★☆☆☆