Krimi / Thriller

Lee Child – The Hard Way

Der 10. Roman der Jack-Reacher-Reihe

New York City. Zufällig beobachtet Jack Reacher beim Kaffeetrinken etwas, das sich als Indiz zu einem komplizierten Entführungsfall entpuppt. Das Opfer der Entführung ist die Ehefrau eines offenbar schwerreichen Mannes, der als „Berater“ für das Pentagon arbeitet, aber Reacher ist ganz schnell klar, welcher Art diese Beratungsleistungen sind – Edward Lane hat einen Söldnertrupp unter Vertrag, ehemalige SEALs, SAS-Mitarbeiter und andere knallharte Covert-Ops-Spezialisten, die schießen ohne zu fragen, und für das Pentagon auch schon mal die offiziell inexistente Drecksarbeit machen.

Lane heuert Reacher an, um seine entführte Frau wiederzufinden – und die Täter dingfest zu machen.

Lee Child: The Hard Way

Doch schon bald stellt Jack fest, dass die Dinge keineswegs sind, was sie zu sein scheinen – vor fünf Jahren wurde Lanes erste Ehefrau ebenfalls entführt – und getötet, und die Schwester der damals Entführten verfolgt seither Lane, um zu beweisen, dass in Wahrheit er seine Frau ermorden ließ. Wiederholt sich das Schicksal?

Etwas nagt an Reacher – irgendein Detail, das ihm bei seinen Ermittlungen entgangen ist. Wie es scheint, hat Lane vor ein paar Jahren – nach dem Tod seiner ersten Frau – mit voller Absicht Männer seines Teams in einem afrikanischen Bürgerkriegsland zurückgelassen. Und welche Bedeutung hat die Gesamtsumme der Zahlungen an die neuerlichen Entführer – 10,5 Millionen Dollar?

The Hard Way habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Der Plot ist spannend und fesselnd konstruiert, man mag das Buch kaum aus der Hand legen, die Details lassen schnell den Film im Kopf anspringen. Ein bisschen schade ist es allerdings um Jack Reacher – die Hauptfigur bleibt in diesem Roman weit unter ihren Möglichkeiten, Reacher gibt eher das Tough-Guy-Klischee, ein bisschen Bruce Willis, ein bisschen Jason Bourne, als dass er hier als besondere Persönlichkeit hervortritt, es geht zu wenig Eigeninitiative von ihm aus, statt dessen hechelt er immer nur den Ereignissen hinterher und betreibt im Wesentlichen Schadensbegrenzung.

Nichtsdestoweniger ist The Hard Way exzellente Krimikost, nicht nur für Jack-Reacher-Fans sehr zu empfehlen.

Bewertung: ★★★½☆