Karen Miller – The Awakened Mage
Der zweite Teil von Karen Millers Kingmaker, Kingbreaker-Serie.
Als ich den ersten Teil dieses Buches, The Innocent Mage, las, war ich mir nicht sicher ob ich mir einen zweiten Teil antun sollte. Aber dann fand
Karen Miller – The Awakened Mage
Kingmaker, Kingbreaker Book 2
doch seinen Weg auf meinen Lesestapel, schließlich will man bei so angefangenen Sachen ja irgendwie doch wissen, wie sie ausgehen.
Um es kurz zu machen: es lohnt sich nicht wirklich, dieses Buch zu lesen. Die Handlung um Asher aus Restharven, den Fischermann aus dem einfachen Volke (hier: die Olken) und eine elfengleiche Spezies von „Adligen“, die Doranen, und ihren König, sowie den weit zurück liegenden magischen Krieg zwischen Barl und Morg, der die Hintergrundgeschichte für das Ganze bildet, gehen in einem Wust von mysteriösen Andeutungen und klischeebehafteter Langeweile unter.
Zu Beginn des Romanes stirbt der König des Reiches nebst Frau und seiner zickigen Thronerbin bei etwas, das ein Unfall oder ein Anschlag sein könnte, womit der mißratene Sohn Gar mit seiner „defekten Magie“ zum König wird. Doch auch andere sind scharf auf den Posten. Weite Teile des Romans verplempert die Autorin mit der Frage, ob es ein Unfall war, und wer mit wem weswegen welche Intrigen spinnt. Dabei ist natürlich der „Böse“ ein fieser Rassist, und der mühselig aufgebaute quasi unschlagbare Endgegner Morg vegetiert im Köper eines alten Magiers dahin, während die Doranen und Olken ihr Reich auch ohne ihn in Grund und Boden wirtschaften.
Dabei bleiben leider auch die Charaktere hölzern und ohne echte Entwicklung; Dathne, die Erbin Jervales, ist nach wie vor eine eingebildete Zicke, deren Hauptaufgabe es zu sein scheint, nebulöse Andeutungen zu machen und die Hauptfigur dumm zu halten. Einziger Star der Geschichte ist der König und Magier wider Willen, Gar, dessen Leiden und Entwicklung ihn zu einem fabelhaften Protagonisten gemacht hätten, doch dafür ist er nicht vorgesehen.
Dafür tauchen völlig unglaubwürdige Wendungen auf, wie ein Bursche, der dem verbotenerweise zum Magier gewordenen Olken Asher als Doppelgänger dienen und statt dessen hingerichtet werden kann, und ein Todesmagiespruch, der dann doch nicht tötet… die globale Olkenverschwörung erweist sich als ein besserer Gebetskreis, und nachdem der Leser nun über eindreiviertel Romane hin auf den Endkampf vorbereitet wurde, handelt Miller diesen quasi nacherzählt in 20 Seiten ab, statt wirklich Action walten zu lassen.
Summa summarum; eine nett entwickelte alternative Fantasywelt allein reicht nicht, um ein bzw. zwei gute Bücher zu produzieren. Aus der Story um Barl und Morg hätte eine komplexe fantastische Historie erwachsen können, ja sogar ein tolkienesques Prequel, statt dessen bleibt das Ganze ein maximal jugendtaugliches und ziemlich einschläferndes Abziehbild der Fantasy-Klassiker. Schade eigentlich um die Mühe der Autorin und die Lebenszeit, die ich für beide Bücher aufgewendet habe.
Bewertung:
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