Jeffrey Lang: StarTrek (TNG) – Das Unsterblichkeitsprinzip
Die Story beginnt mit dem noch sehr jungen Noonien Soong, der – gemeinsam mit Ira Graves und Professor Waslowick – auf einem fernen unbekannten Eisplaneten klettern geht, und dabei Überbleibsel einer alten, zerstörten Androidenzivilisation findet. Das Thema ist also klar: Data – und Androiden.
Jeffrey Lang: Das Unsterblichkeitsprinzip (StarTrek: The Next Generation)
Wie man schon dem Titel entnehmen kann, sind Fragen der Sterblichkeit und Unsterblichkeit ein Thema des Buches. Zu Beginn kehrt Data auf die Enterprise-E zurück, nachdem er gerade den leblosen Körper seiner „verstorbenen“ Mutter Dr. Julianna Tainer geborgen hat. Data empfindet den Verlust als sehr schmerzlich, da ihm klar wird, dass alle die er kennt sterben werden, nur er nicht. Er weiss nicht wie er damit fertig werden soll, und nur die Zusprache von Captain Picard hält ihn davon ab, seinen Emotionschip auf Dauer zu deaktivieren.
Die Enterprise wird überraschend nach Galor IV beordert, wo Commander Maddox – der Mann der Data einst zerlegen und analysieren wollte – an einem geheimen Projekt gearbeitet hat. In seinem Labor kam es zu einem Unfall mit tödlichem Ausgang, und irgendjemand hat auf den Boden des Labors in Blut „DATA“ geschrieben…
Schon bald kommt das Team der Enterprise zu dem Schluß, dass der vorgebliche Unfall ein gezieltes Attentat war. Commander Maddox liegt in einem unerklärlichen Koma und kann nicht befragt werden, doch auch so stellt sich heraus, dass Maddox an einem neuen Androiden gearbeitet hat, einem Prototypen, der sogar Data überlegen sein soll, und dessen zentrale Matrix mit einer neuartigen Technologie entwickelt wurde. Data, Riker und die smarte Sicherheitschefin Rhea McAdams folgen den Spuren der Attentäter und finden sich unversehens in einer geheimen unterirdischen Station wieder, die von Androiden bewacht wird, die selbst Data mühelos ausser Gefecht setzen können.
Durch glückliche Umstände können sie entkommen – da wird die Enterprise von einem Androidenschiff angegriffen…
Jeffrey Lang schlägt einen weiten Bogen durch die Star Trek Geschichte mit seinem Roman, indem er Personen wie Noonien Soong, Ira Graves (der Mann der sich Datas Gehirn bediente um seinen Tod aufzuhalten) oder Bruce Maddox heranzieht und gekonnt in seinen Plot einbindet. Auch Reg Barclay und sein Arbeit auf der Jupiterstation mit Dr. Lewis Zimmerman, die Erfahrungen der USS Voyager mit dem MHN und die Geschehnisse aus „First Contact“ bindet er elegant in seinen Roman ein, so dass die Figuren glaubwürdig, konform mit dem ST-Canon und treffsicher weiterentwickelt werden. Am spannendsten ist dabei Datas emotionale Entwicklung.
Die Handlung enthält aussergewöhnlich viel „Technobabbel“, der einem gestandenen StarTrek-Fan aber eher Spaß als Probleme beim Lesen bereiten dürfte. Leider versteigt sich Lang in die fixe Idee, noch mehr Plots aus der StarTrek-Historie in diesen Roman einzubringen, es tauchen Handlungszusammenhänge aus TOS auf (die ich wegen Spoilers nicht verraten will), die meines Erachtens dann doch zuviel des Guten für diesen Roman sind – das ist allerdings Geschmackssache.
Das Unsterblichkeitsprinzip ist ein kenntnisreich geschriebener, vergleichsweise schlüssiger und sehr unterhaltsamer und spannender Roman aus dem Star Trek Universum, der vor allem Fans des Androiden Data begeistern dürfte – gelungen.
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