Gerhard R. Steinhäuser – Unternehmen Stunde Null
Der Wissenschaftsjournalist Gerhard R. Steinhäuser schrieb 1973 diesen Roman, der zum Genre ‚post holocaust‚ zu rechnen ist, auch wenn bei ihm der Weltuntergang auf eher unerwartete Weise eintritt.
Gerhard R. Steinhäuser: Unternehmen Stunde Null.
Anhand tatsächlicher Geschehnisse im 20. Jahrhundert entwirft er eine Welt, in der der magnetischen Nordpol seine Position sprunghaft verändert hat. Solche Polsprünge kommen in der Erdgeschichte häufiger vor und sind begleitet von einem kurzfristigen Zusammenbruch des Erdmagnetfeldes mit massiven Strahlungseinbrüchen. So auch hier.
Niemand, bis auf ein paar Ökospinner, hat die Zeichen gesehen oder die Lehren daraus ziehen wollen. Nur die als Verrückte verschrieene Handvoll Wissenschaftler haben sich die Mühe gemacht, sich auf die drohende Katastrophe vorzubereiten. Als sich der Untergang ankündigt, ergreifen sie die Flucht in ihr rettendes Domizil, eine Burg in den Alpen mit tiefen Höhlenkellern.
Hier müssen sie die Zivilisation nach dem Abklingen der schlimmsten Erscheinungen und der Erholung der Atmosphäre neu erfinden. Kommunikation, Benzin, fortpflanzungsfähiges Nutzvieh, Nahrung – einfach alles ist knapp. Mit ein paar Jeeps, Unimogs und zu Fuß gehen die Überlebenden der Stunde Null auf eine atemberaubende Expedition in dem, was von Österreich übrigblieb.
„Unternehmen Stunde Null“ besticht ebenso durch seine exzellent recherchierten und aufbereiteten Fakten wie die Glaubwürdigkeit des gesamten Szenarios, das erfreulicherweise mitten in Europa angesiedelt ist. Weder Wissenschaft noch Abenteuer kommen zu kurz, und die Thematik – wie an die moderne Zvilisation angepasste Menschen in einer feindlichen Umwelt ohne die Zivilisation überleben könnten – ist auch heute noch brennend aktuell. Sehr zu empfehlen.
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