Alan Dean Foster – Katzenspiel
Ich bin ein Fan der meisten Bücher von Alan Dean Foster – ob es nun sein Homanx-SciFi-Universum ist oder die zwerchfellerschütternde Fantasy-Comedy „Bannsänger„.
So freute ich mich, eine Abenteuer-Phantastik-Story aus seiner Feder zu lesen.
Alan Dean Foster – Katzenspiel
Jason Carter ist Schauspieler und sein großes Handicap ist, dass er einfach zu gut aussieht. Niemand will ihm Charakterrollen anbieten. Gefrustet vom Job und zwischen zwei Drehs beschließt er, sich auf eine abenteuerliche Schatzsuche in Südamerika zu begeben. Gemeinsam mit Marjorie, der zähen Garderobiere des letzten Drehs, erforscht er Daten, die ein etwas durchgedrehter Archäologe versehentlich am Drehort verloren hatte, und stolpert schon bald hinter einem Indio durch den dampfenden Dschungel, um die letzten Geheimnisse der Inka zu finden, wo schon hunderte vor ihm gescheitert sind.
Zwischenzeitlich erfährt der Leser, daß eine hochentwickelte Alienspezies über die Geschicke der Menschheit wacht – oder eher über die der Katzen auf der Erde und ihrer Haustiere, der Menschen… und auch bei den Aliens ist man nicht immer einer Meinung, was den nötigen Fortgang der Geschichte angeht. Zwei der Aliens verfolgen sehr unterschiedliche Ziele, und so findet sich alsbald Jason Carter in ein mörderisches Spiel verwickelt. Eine rassige Peruanerin verfolgt ihn mit zwei Indios, die vom Inka Theme Park und dem Monopol für Inka Cola träumen, und als schließlich auch der verstörte Archäologe bis an die Zähne bewaffnet die kleine Exkursion stellt, befinden sie sich an den Ruinen eines Prä-Inka-Tempels.
Eine Katze löst einen Transmitter aus, der sie in eine fremde Welt führt, in der Nachfahren der geflüchteten Inkas gerade beschließen, sich für die Vertreibung durch die Spanier zu rächen, wieder die Macht auf der Erde zu übernehmen und mit ausgeklügelter Technik die Erdbewohner gehirnzuwaschen – mit Hilfe des Fernsehens…
Die Geschichte der geflüchteten Inkas, die auf die Hinterlassenschaft einer HighTech-Zivilisation stoßen und in einer alternativen Realität bzw. auf einem fernen Planeten eine neues, modernes Inka-Reich aufbauen, ist sehr phantastisch ausgestaltet – aus diesem Plot hätte man eine Menge machen können. Leider verstrickt sich Alan Dean Foster in Klischeeanhäufungen – ein wenig Indiana Jones, ein wenig mystische Katzenweisheit, ein paar raumfahrende Aliens die leider leider vergessen haben den Raumhafen von Nazca neu zu justieren… das alles ist ein buntes Kaleidoskop von SciFi, Abenteuer und Phantastik, das zu einem Hollywood-Mischmasch verkommt, und in dem die einzelnen Stränge zugunsten von Action und rasantem Spannungsbogen in dünne Bändchen zerfasern. Die Charaktere bleiben flach, die besondere Atmosphäre der magischen Orte geht verloren.
Am Ende kommt trotz aller medienkritisch-witzigen Einsprengsel ein Stück relativ flache, jugendgerechte Unterhaltung im Comic-Stil heraus, das inhaltlich weiter unter dem bleibt, was Foster leisten kann – schade.
Bewertung: