Kochbücher

Die Speisekammer – Lebensmittelkunde von A bis Z

Die Lizenzausgabe der ‚Pocket Encyclopedia of Cook’s Ingredients‚ von Dorling Kindersley (den Autor unterschlägt uns der Gondrom-Velag) kommt handlich daher – mit einem flexiblen Taschenbucheinband und einem kompakten A-5-Format. Und schon kommen erste Zweifel auf, zieren mein Kochbuchregal doch weit umfangreichere Bücher mit sehr viel mehr Warenkunde.

Die Speisekammer

Adrian Bailey – Die Speisekammer

Der Blick ins Inhaltsverzeichnis listet viele verschiedene Lebensmittelgruppen: Gemüse, Getrocknete Hülsenfrüchte, Pilze und Trüffeln, Kräuter und Gewürze, Aromastoffe, Würzmittel und Extrakte, Pickles Chutneys und Pasten, Senf Essig und Öl, Obst, Exotische Früchte, Trockenfrüchte, Nüsse, Getreide und Getreideprodukte, Pasta Nudeln und Klösse, Backzutaten, Kaffee, Tee, Zucker Sirup und Honig, Eier, Fette und Milchprodukte, Käse, Fische und Meeresfrüchte, Konservierten Fisch, Geflügel und Wild, Wurstwaren und Fleischwaren, Innereien, Fleisch – sowie ein umfangreiches Register.

Das Büchlein ist gut und aussagestark bebildert, die Qualität der Warenkunde dagegen schwankt von brauchbar bis ausgesprochen mäßig. Die Auswahl der vorgestellten Lebensmittel, die naturgemäß begrenzt bleiben musste, hat einen teilweise deutlichen anglophilen Einschlag – so sind die verschiedenen Kürbisarten en detail vertreten, ebenso britische Käsesorten. Weder unter Gewürzen noch unter Pasten finden irgendwo asiatische Currypasten Eingang; Tilapia oder Pangasius vermisst man im Fischteil ebenso wie Viktoriabarsch.

Bei allen Produktgruppen wirkt die Auswahl da, wo sie nicht anglophil daher kommt, recht beliebig oder gar langweilig – um mir die Unterschiede zwischen Äpfeln und Birnen zu vergegenwärtigen, brauche ich kein Buch. Das Kapitel über Nudeln stellt u.a. viele asiatische Nudeln vor; im Teil Kräuter und Gemüse dagegen sind asiatische Besonderheiten quasi gar nicht zu finden.

Die Beiträge zu Melonen und z.B. Hülsenfrüchten sind umfangreich und großartig bebildert; Zwetschgen kennt das Büchlein dagegen ebenso wenig wie Sanddorn, dafür aber die in USA übliche und in Deutschland umstrittene (Hinweis fehlt) Sassafrasessenz… die Fleisch-Warenkunde geizt mit Bildern und bietet nur knappe Zeichnungen, die wenig über die Herkunft des jeweiligen Stückes am Körper des Schlachttieres aussagen.

Summa summarum ist ‚Die Speisekammer. Lebensmittelkunde von A bis Z‚ gut für ein bisschen Blättern, bleibt aber an der bildlichen Oberfläche. Als Warenkunde für den interessierten Hobbykoch empfiehlt sie sich nur begrenzt, hier sind Bücher wie das Conran Kochbuch, Teubner Food oder auch spezialisierte Warenkunden zu den einzelnen Themen nützlicher.

Bewertung: ★★☆☆☆